Handballchronik
Die Geschichte des Handball im TuS Brotdorf
Man muss schon ziemlich weit in der Vereinsgeschichte des Turn- und Sportvereins Brotdorf zurückblättern, um die Ursprünge der Handballabteilung, der heute stärksten Abteilung des TuS, zu finden.
Nachdem im Jahre 1921 ein in der Gemarkung „Rödchen“ angelegter Sportplatz eingeweiht werden konnte, fanden sich im Jahre 1923 einige Turnbrüder im damaligen Vereinslokal Brill zusammen, um eine Handballabteilung ins Leben zu rufen.
Die Gründer und Pioniere, alles gute Turner, waren:
Nikolaus Johannes
Nikolaus Mertes
Johann Jakobs
Michel Johannes
Johann Berger
Peter Johannes
Johann-Peter Kammer
Matthias Kammer
Den Vorsitz führte damals Peter Engel-Naumann
Die „Schwarz-Weißen“ mit dem DT auf der Brust bereiteten sich zunächst durch Freundschaftsspiele gegen Mannschaften aus Roden, Geislautern und Merzig auf kommende Aufgaben vor. Eine nette Anekdote, die auf Wahrheit beruhen soll, erzählt, dass das erste Spiel der handballspielenden Turner nicht ohne Komplikationen ausgetragen werden konnte. Ein eifriger und besessener Turnbruder soll kurz vor dem Spiel die Tore umgesägt haben, weil er im Handballspiel eine zu große Konkurrenz für das Turnen befürchtete.
Trotz dieser „Schwierigkeiten“ nahmen die Turnen als Handballsportler ab dem Jahre 1924 offiziell an der Verbandsrunde teil. In diesen Spielen und in der Folgezeit konnten bereits einige schöne Siege errungen werden und bald waren Brotdorfs Spieler auf den Sportfeldern unserer Heimat und darüber hinaus gern gesehene Gäste und im fairen Kampf gefürchtete Gegner.
Jahrelang war Brotdorf die „Handball-Hochburg“ an der unteren Saar. Ihre Blütezeit hatte die in der Saison 1925/26 total verjüngte Mannschaft im Spieljahr 1930/31. Nachdem man den Titel eines Saar-Mosel-Meisters errungen hatte, war auch die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zum Mittelrhein-Kreis erreicht. Gegner waren der Männerturnverein Saarbrücken und der VfL Algenrodt. Eine Niederlage gegen den Hunsrückmeister Algenrodt vereitelte aber die Brotdorfer Hoffnungen.
Schöne Freundschaftsspiele gegen bekannte Mannschaften wie Stuttgart-Eßlingen und Düsseldorf waren wohl die größten handballsportlichen Ereignisse in dieser Zeit. Recht erfolgreich schlugen sich damals auch die 2. Mannschaft, die Junioren und die Jugendmannschaften.
Die auf „höhere Anordnung“ im Jahre 1936 vollzogene Eingliederung des TuS Brotdorf in den Reichsbund für Leibesübungen führte für den so erfolgreichen und aufstrebenden Verein mit seinen Turnern und Handballern zu einer Krise, von deren Auswirkungen sich der Verein bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 nicht mehr erholte. Der Kriegsausbruch legte nicht nur jeglichen Turn- und Spielbetrieb lahm, sondern forderte auch seinen Tribut von den Turnern. Einundzwanzig Sportler mussten ihr junges Leben für das Vaterland lassen.
Die Männer, die 1946 mit unermüdlichen Fleiß den Plan der Wiedergründung des Vereins aufgriffen, standen vor einem Nichts. Die großen Lücken in ihren Reihen, leere Kassen, sowie ein durch Kriegseinwirkungen unbespielbarer Sportplatz waren kein Hindernis für eine neue Aufbautätigkeit. 1946 fand im Lokal Kaiserhof die erste Versammlung nach dem Kriege statt. Den 1. Vorsitz übernahm Franz Freudenreich. Da in dieser Zeit die Besatzungsmacht den Turnbetrieb nicht zuließ, wurde der Schwerpunkt auf das Handballspiel gelegt. Zum Spartenleiter Handball wurde Matthias Bone ernannt. Die ersten Spiele mussten auf den Platz „Am Jungenwald“ ausgetragen werden. Dank der Initiative und selbstloser Arbeit vieler Vereinsmitglieder konnte der Sportplatz „An der Bahn“ bald wieder instandgesetzt und bespielbar gemacht werden.
Sehr schnell stellten sich unter Mitwirkung der alten Handball-Kämpfern Matthias Bone, Albert Berger (er gehörte damals zu den besten Torstehern des Saar-Mosel-Bezirkes) und Josef Enzweiler überragende Erfolge ein. Schon im ersten Spieljahr wurde diese Mannschaft Meister der 1. Division. Im folgenden Jahr erkämpften sie sich den Aufstieg in die Bezirksklasse. Bereits zwei Jahre später war der Aufstieg in die Landesklasse gelungen. Die noch im Spieljahr 1953/54 in der Landesklasse spielenden „Männer um Franz Junges“ mussten durch eine Neueinteilung der Klassen in der folgenden Saison wieder in der Bezirksklasse spielen. Für diese Klasseneinteilung war der Tabellenstand des abgelaufenen Spieljahres maßgebend, und da Brotdorf nur den 5. Tabellenplatz belegte, musste es auf Grund der Bestimmungen absteigen.
Gleichzeitig mit der Jubiläumsfeier des TuS fand auch 1955 die Einweihung des neuen Sportplatzes „Im Brühl“ statt. In diesen 50er Jahren verwaltete Willi Abel unter dem Vorsitzenden Michel Berger die Handballabteiung.
Im Jahr 1959 musste die Mannschaft in die Kreisklasse absteigen. Dank einiger guter Nachwuchskräfte aus der Jugendmannschaft (sie wurde damals Kreismeister) konnte die aktive Mannschaft verjüngt und aufgefrischt werden. Nach zwei Jahren winkte wieder der Meistertitel, der gleichzeitig Wiederaufstieg in die Bezirksklasse bedeutete.
In den folgenden Jahren schwanden aber die großen Erfolge immer mehr, denn man hatte es, bis dahin sieges- und erfolgsgewohnt, unterlassen, auf eine intensive Nachwuchsförderung mehr Augenmerk zu legen. Die großen Zeiten der Handballer waren zunächst vorbei. Mit wechselnden Erfolgen wurden in den nun folgenden Jahren in der Bezirksklasse gespielt.
Unter dem dynamischen Vorsitzenden Walter Britz und seinem rührigen Abteilungsleiter Rudi Steller hatte man richtig erkannt, dass sich ohne Breitenarbeit und gezielte Nachwuchsförderung weitere Erfolge nicht mehr einstellen würden. Und hier ist es unter anderem besonders einem Manne zu verdanken, dass der TuS wieder aus der Talsohle herausgeführt wurde, nämlich Sportlehrer Hans Rehlinger. Als er 1967 seinen Dienst an der Grund- und Hauptschule Brotdorf aufnahm, übernahm er den Aufbau und die Ausbildung von Schülermannschaften und betrieb bis in die 1990er eine vorbildliche Jugendarbeit. Ebenso konnte zu dieser Zeit Matthias Klein, der vom SC Lisdorf nach Brotdorf wechselte, die erste Mannschaft verstärken und dem Spiel neue Impulse geben. So kam es nicht von ungefähr, dass sich bald wieder sehr beachtliche Erfolge einstellten.
Unter Trainer Hans Rehlinger und Betreuer Werner Holzner wurde die neu aufgebaute Knabenmannschaft 1968 Saarlandmeister im Feldhandball. In der darauffolgenden Hallensaison 1968/69 konnte von dieser Mannschaft wieder die Landesmeisterschaft im Hallenhandball errungen werden. Diesen Erfolgen wollte die 1. Mannschaft nicht nachstehen, wurde im Spieljahr 1969/70 Kreismeister im Hallenhandball und schaffte den Aufstieg in die Saarliga. Bei den anschließenden Spielen um die Landesmeisterschaft verloren die Brotdorfer unglücklich im vorentscheidenden Spiel gegen Brebach mit 16:17. Auch bei der damaligen A-Jugend zündete der Erfolgsfunke. Sie qualifizierten sich für den Aufstieg in die Kreis-Sonderklasse.
Die im Vorjahr so erfolgreiche Knabenmannschaft konnte als C-Jugend ihre Erfolge im Spieljahr 1970/71 wiederholen. Ungeschlagen konnte sie wiederum die Titel eines Landesmeisters im Feld- und auch im Hallenhandball erringen. Inoffiziell hätte man dieser Schülermannschaft sogar den Titel eines Saar-Rhein-Meisters verleihen können, denn in einem Freundschaftsspiel gegen den Rheinlandmeister TV Wittlich konnten diese in Wittlich überzeugend besiegt werden. Als B-Jugend sicherte man sich 1971 den Titel eines Kreismeisters im Feldhandball. Weitere Meisterschaften wurden für B-Jugendmannschaften nicht ausgetragen. 1971/72 gelang dieser als A-Jugend spielenden Mannschaft erneut der Aufstieg in die Kreissonderklasse. Der Aufstieg in die Landessonderklasse konnte in diesem Jahr nicht erreicht werden.
Im TuS ging es also wieder bergauf, und die Begeisterung schlug hohe Wogen. Weitere junge Mannschaften wurden aufgebaut und errangen auch bald die ersten Erfolge, wie die Meisterschaft der Schüler 2 im Spieljahr 1971 und Staffelmeisterschaft der gleichen Mannschaften als B-Jugend in der Hallensaison 1973.
Von diesen Erfolgen in der Jugendabteilung konnte aber die 1. Mannschaft nicht profitieren. Eine Auffrischung durch junge Spieler war nicht möglich, denn es klaffte ein zu großes Loch zwischen ihr und dem Nachwuchs. So blieb ihr die bittere Pille des Abstiegs aus der Saarliga im Spieljahr 1971 in die Bezirksklasse nicht erspart. Einige junggebliebene „ältere“ Spieler verfielen damals dem Trimmgedanken und was lag näher, als wieder Handball zu spielen. Eine 2. Mannschaft wurde 1970 ins Leben gerufen. Prompt konnte 1971 die Meisterschaft der Kreisklasse B errungen werden und somit der Aufstieg in die Kreisklasse A im Feldhandball.
In der Folgezeit wurde die Breitenarbeit weiter intensiviert. Zum ersten Mal in der Geschichte des TuS Brotdorf sind die Handballer mit 8 Mannschaften in allen Altersstufen vertreten, angefangen bei den Knirpsen, der E-Jugend, bis zu den „Alten Herren“. Auf einen außergewöhnlichen Erfolg können die Handballer des TuS besonders stolz sein. Beim internationalen Vereins-Handballtunier 1973 der Merziger Handballer zeichneten sich die Brotdorfer unter 28 Mannschaften bei weitem als erfolgreichstes Team aus und konnten neben 3 Turniersiegerpokalen (C-Jugend, B-Jugend, 1. Mannschaft, die D-Jugend wurde dritter) auch den Vereins-Wanderpokal der Stadt Merzig, als erfolgreichster Verein gewinnen. Dieser Erfolg ist um so höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass namhafte Mannschaften wie Grün-Weiß Frankfurt, Hassel, Thionville, Königsmaker, Apach in allen Gruppen vertreten waren, und die Turniersiege zum Teil erst in Entscheidungsspielen errungen werden konnten.
Freundschaftliche Bande verbinden die Brotdorfer Handballer besonders mit Vereinen Erpolzheim in der Pfalz, dem TV Wittlich und Mainbernheim im Frankenland.
In der Zeit wurde die Breitenarbeit weiter intensiviert. Der Erfolgskatalog weist eine Fülle von regionalen und überregionalen Titelgewinnen nach. Große Turniere für alle Altersstufen, erstmals nur noch auf Kleinfeld-Spielplätzen, bildeten einen Teil des großen Programms zum 50 jährigem Handballjubiläum im Jahre 1973. Johann Jung, als einer der ältesten aktiven Schiedsrichter des Handballverbandes, wurde mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Erstmals war dann der Verein im Jahre 1974 mit der Gründung einer Damen-Handballabteilung (C, B und A-Jugend) mit insgesamt 10 Mannschaften in allen Altersstufen vertreten. Hervorragende Erfolge waren die unter Trainer Hans Rehlinger errungene Saarlandmeisterschaften der C-Jugend, der B-Jugend und auch der A-Jugend in den Jahren 1973 und 1974.
Während der zweijährigen Vereinsführung durch Erwin Guckeisen konnte dann das 70-jährige Vereinsjubiläum mit der Einweihung des neuen Kunststoff-Kleinfeldplatzes gefeiert werden. Das Protektorat hatte Landtagspräsident Franz Schneider übernommen. Ein Meisterstück vollbrachten die Organisatoren des großen Jubiläumstuniers. Über 100 Mannschaften kämpften auf 8 Spielfeldern um die Pokale.
Ein weiteres Meisterstück machte die A-Jugend dem Verein zum Geschenk mit dem Erringen der Saalandmeisterschaft. Es war die 5. Saarlandmeisterschaft für diese Mannschaft. Trotz dieser großen Erfolge wurde aber nicht nur Handball im TuS gespielt. Auch das Schüler- und Jugendturnen wurde unter der Leitung von Lehrer Gerhard Berger intensiviert.
Eine Volleyballabteilung gründete sich, die heute besonders Freizeitsportlern und auch „jung gebliebenen“ älteren Turnern einen gesunden sportlichen Ausgleich bietet. Mit der Gründung einer Tischtennisabteilung übernahm 1976 Gerhard Barbian die Vereinsführung. Mehrere männliche und weibliche Mannschaften suchen auch hier den sportlichen Wettkampf.
1977 war wieder ein Jahr der Handballer. Neben Erfolgen der Schüler- und Jugendmannschaften stand besonders die 1. Mannschaft im Blickfeld. Intensives Training führte zu Bezirksklassen-Meisterschaft. Im weiteren Verlauf konnte die Saarlandmeisterschaft und auch der Saarlandpokal errungen werden. Der Aufstieg und die Erfolge in der Saarliga sind die Bestätigung für die umfangreiche Breitenarbeit der letzten Jahre.
Es würde den Rahmen dieser Chronik sprengen, alle bis heute erreichten Erfolge wie Meisterschaften und Turniersiege der einzelnen Mannschaften aufzuzählen. Resümierend kann man feststellen, dass sich die aufwendige Breitenarbeit gelohnt hat und weiter betrieben werden muss.
Allerdings geht eine solche Entwicklung nicht ohne Verschleißerscheinungen in den Vorständen und bei den Betreuern vonstatten. Die Lösung des Betreuerproblems und des Trainings werden wohl die schwierigsten Aufgaben des Vereins in der Zukunft sein.
Getragen aber von den vielen Erfolgen der Vergangenheit, kann der Verein optimistisch der Zukunft entgegensehen. Hierzu bedarf es aber der Mithilfe und Unterstützung aller Mitglieder. Es ist unmöglich, alle Geschehnisse und die Namen aller Mitarbeiter im Rahmen dieser Vereinschronik aufzuführen. In der Geschichte des Vereins dürfte wohl jedes Mitglied seinen Teil zur Förderung des Turn- und Sportgedankens beigetragen haben. Ein stiller Dank sei hier allen lebenden und verstorbenen Vereinsmitgliedern abgestattet.
Ein ganz besonderes Dankeschön möchten wir der Familie Kleber sagen, die uns viele Jahre lang ihre Busse kostenlos zu Verfügung stellte. Ohne die Mithilfe unserer ehemaligen Präsidenten Heinrich Kleber, Matthias Kleber, Helmuth Freis und unseres letzten Präsidenten Walter Britz wäre kaum eine solche Breitenarbeit möglich gewesen.
Spielgemeinschaft (SG) Brotdorf-Mettlach:
Im Vorfeld der Saison 1988/89 einigten sich die Handballer von Mettlach und Brotdorf, eine Spielgemeinschaft einzugehen. Nach Beendigung der ersten Saison musste auch der letzte Zweifler eingestehen, dass hier das Richtige getan wurde. Keine der 10 in die Spielgemeinschaft integrierten Mannschaften enttäuschte.
Die Frage: "Warum eigentlich eine Spielgemeinschaft?" kann schnell und wohl überzeugend beantwortet werden. Auf der einen Seite ist die Möglichkeit gegeben, aus zwei Lagern Spieler zusammenzufassen. Zum anderen ist ausschlaggebend, dass die eine oder andere Jugendmannschaft nicht gemeldet werden könnte, weil es an einigen Spielern der entsprechenden Altersstufe fehlt. Auch hier konnte bei der Spielgemeinschaft Brotdorf-Mettlach Abhilfe geschaffen werden. Alle jungen Handballer können in einer der Mannschaften ihrem Sport nachgehen.
Ein wichtiges drittes Argument für die Spielgemeinschaft betraf vor allem den TuS Brotdorf. Bei 8 Mannschaften stand nur ein Trainingstag in der Kreissporthalle in Merzig zur Verfügung. Ein Umstand, der nicht länger hingenommen werden konnte. So musste immer auf die Schulturnhalle in Brotdorf mit ihren Maßen 12x24 m zurückgegriffen werden. Ein angemessenes Handballtraining war dort gewiss nicht möglich. Nachdem nun nach Eingang der Spielgemeinschaft auch die Turnhalle in Mettlach zur Verfügung stand, konnten jetzt auch die jüngeren Brotdorfer Handballer wenigstens einmal in der Woche in einer Handballhalle trainieren.
Die Spielgemeinschaft konnte man als gesund bezeichnen. Es gab bei den Spielern, egal ob aus Mettlach oder Brotdorf, keine Probleme. Auch auf den Zuschauerrängen gab es keine Vorurteile. Die Spielgemeinscliaft war als ein Ganzes anerkannt. Eine gesunde Vertrauensbasis bei beiden Vereinsführungen rundeten das Bild dieser Spielgemeinschaft ab.
Handballfreunde (HF) Untere Saar:
Viele Jahre waren die Jugendmannschaften im TuS mit reichlich Nachwuchs gefüllt und man konnte mit den Ergebnissen zufrieden sein. Dann kam aber die Zeit der vielfältigen Sportangebote (wie Tennis) und der geburtenschwachen Jahrgänge. Es gab Abgänge zu anderen Vereinen und dies auch schon im Jugendbereich. Die notwendige Spielgemeinschaft mit dem TV Mettlach verbesserte eine Zeit lang diese Lage, sie konnte jedoch diesen Trend auf Dauer nicht verhindern.
Zwischenzeitlich hatte auch der HSV Merzig-Hilbringen Schwierigkeiten, im Jugendbereich Mannschaften in voller Spielstärke bis zur B- bzw. A- Jugend hochzuführen. Dies veranlasste beide Vereine zu einer engeren Zusammenarbeit bei der Jugend. Diese Zusammenarbeit verhinderte, dass Mannschaften abgemeldet werden mussten und somit den beiden Vereinen diese Spieler erhalten blieben. Die Zusammenarbeit war sehr erfolgreich, was die Erfolge auch bestätigen (bis 1999: ein Saarland- und ein Vizesaarlandmeistertitel).
Die Probleme in beiden Herrenoberligateams waren klar; beim HSV werden die Leistungsträger immer älter, bei der SG war der Anteil der auswärtigen Spieler zu hoch. Also war es an der Zeit, die alten Zöpfe abzuschneiden und ein Konzept zu entwickeln.
Mit Beginn der Spielsaison 1998/99 hatte die SG Brotdorf-Mettlach mit dem HSV Merzig-Hilbringen im aktiven Herrenbereich eine Spielgemeinschaft gegründet. Der Damenbereich und der Jugendbereich blieben hierdurch unberührt. Der Wunsch der beteiligten Vereine war es, nur für die erste und zweite Mannschaft eine Spielgemeinschaft zu gründen. Die Statuten des Handballverbandes Saar ließen aber keine Einzelspielgemeinschaften zu, dadurch mussten alle aktiven Herrenmannschaften in diese Spielgemeinschaft einbezogen werden. Nur die beiden Leistungsteams 1. und 2. Mannschaft wurden von der HF finanziell getragen. Die anderen Herrenmannschaften trugen zwar den Namen HF Untere Saar, blieben aber in ihrer bisherigen Zusammensetzung. Die SG und der HSV hatten so die Möglichkeit, weiterhin Breitensport anzubieten und allen Interessierten Handballsport zu ermöglichen.